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Q-Fieber-Leitfaden – Gemeinsam sind wir stärker

 Informationen und Handlungsempfehlungen für das öffentliche Gesundheits- und Veterinärwesen zu Infektionen mit Coxiella burnetii bei Menschen und Hauswiederkäuern

Unser Forschungsverbund, Q-GAPS, hat das Ziel, das öffentliche Gesundheits- und Veterinärwesen bei der Prävention und Bekämpfung von Q‑Fieber zu unterstützen. Bei der Kontrolle von Q-Fieber ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen wichtig.

Daher ist der von uns entwickelte Q‑Fieber-Leitfaden speziell auf Mitarbeiter:innen im öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesen zugeschnitten, richtet sich aber auch an alle anderen Personen, die an einem Q-Fieber Ausbruch direkt oder indirekt beteiligt sein können. Er enthält Hintergrundinformationen über Q-Fieber beim Menschen und beim Tier, formuliert Handlungsempfehlungen für verschiedene Q-Fieber-Szenarien und stellt Begleitmaterial in Form von Fragebögen, Pressemitteilungen und Info-Flyern zur Verfügung. Sämtliche Materialien können als Vorlage frei genutzt und individuell angepasst werden.

Q-Fieber Leitfaden Cover
       

          Kostenfreier Download des Q-Fieber-Leitfadens

          Download Fragebögen und Pressemitteilungen

          Download Informationsflyer

 

 

Interdisziplinäre Untersuchungen zu Coxiella burnetii: von der Forschung auf molekularer zur zellulären Ebene, zur Forschung auf Wirt- und One Health-Ebene

 Highlights

  • Das Q-GAPS Konsortium erforschte Q-Fieber basierend auf dem One Health-Ansatz.
  • Es wurden molekulare, zelluläre, Wirts- und One Health-Aspekte untersucht.
  • Die webbasierte Plattform CoxBase wurde zur genomischen Analysis von C. burnetii entwickelt.
  • Es wurden Strategien zur Behandlung und Überwachung von Q-Fieber entwickelt.
  • Alle Ergebnisse sind frei über eine Informationsdatenbank (www.q-gaps.de) zugänglich.

 

Übersicht Q-GAPS

Fig. 1. Schematische Darstellung der Aufgaben, Ziele und Networking des interdisziplinären Q-GAPS (Q fever GermAn interdisciplinary Program for reSearch) Konsortiums. Q-GAPS ist ein multidisziplinäres Netzwerk von Wissenschaftlern, das sich dafür engagiert den One-Health-Ansatz umzusetzen. Das Ziel von Q-GAPS besteht darin, das öffentliche Gesundheitswesen und Veterinärwesen bei der Prävention und Kontrolle von Q-Fieber zu unterstützen.

Übersetzt aus der englischen Originalpublikation.
Quelle: Bauer et al., International Journal of Medical Microbiology 313 (2023), doi:10.1016/j.ijmm.2023.151590.

GANZEN ARTIKEL LESEN (Englisch)

Q-Fieber Verdacht in meiner Schaf- oder Ziegenherde – welche Maßnahmen sollte ich als Tierhalter*in ergreifen?

 Q-Fieber ist eine meldepflichtige Tierkrankheit und eine Zoonose, die durch das Bakterium Coxiella (C.) burnetii verursacht wird. Besonders durch Fruchtwasser und Nachgeburt von infizierten Schafen/Ziegen wird der Erreger auf den Menschen übertragen und stellt ein Risiko für die Gesundheit von Tier und Mensch dar. Findet eine Ausscheidung des Bakteriums durch Tiere statt, ist es relevant, die weitere Ausbreitung auf weitere Tiere und insbesondere auf den Menschen zu verhindern.

Vor allem bei Schafen kann eine Infektion mit C. burnetii symptomlos verlaufen. Dies macht es für den Tierhalter / die Tierhalterin oft schwierig, den Erreger im Bestand früh zu erkennen.

Deshalb ist es umso wichtiger folgende Q-Fieber-Symptome bei kleinen Wiederkäuern ernst zu nehmen:

Fehlgeburt und Totgeburt
Geburt lebensschwacher Lämmer
Verzögerter Abgang der Nachgeburt

Bei einem Verdachtsfall kann ihr Tierarzt / ihre Tierärztin eine Untersuchung auf Q-Fieber einleiten. Dabei ist der aussagekräftigste Test der direkte Erregernachweis (DNA) mittels molekularbiologischer Untersuchung von Nachgeburtsmaterial, toten Lämmern, Scheidentupfern oder Vorhauttupfern.

Folgende Maßnahmen sollten beim Auftreten von Q-Fieber in einem Schaf- und Ziegenbestand mindestens ergriffen werden:

  • Sorgen Sie dafür, dass Ablammungen und Schur in geschlossenen Räumen stattfinden.
  • Lagern Sie alle Nachgeburten in einem geschlossenen Behältnis bis zur Entsorgung über die Tierkörperbeseitigungsanstalten.
  • Reinigen und desinfizieren Sie Ihre Arbeitskleidung sowie Arbeitsmaterialien.
  • Informieren Sie Ihre Mitarbeiter, Familienangehörige und Besucher über erforderliche Hygienemaßnahmen.
  • Kennzeichnen Sie Ihre Stallungen durch Beschilderung: „Wertvoller Schaf-/Ziegenbestand – für Unbefugte betreten verboten."
  • Verhindern Sie den Zugang von betriebsfremden Personen zu Ihren Schafen und Ziegen.
  • Geben Sie keine Rohmilch oder Rohmilchprodukte an Verbraucher ab und verzichten Sie auf den Verzehr von Rohmilch und Rohmilchprodukten. Wichtig: Pasteurisieren führt zur Inaktivierung des Erregers!
  • Lagern Sie Schaf- und Ziegenmist für 9 Monate unter Folie sowie abseits der Bevölkerung, bevor Sie den Mist auf Flächen ausbringen.
  • Lassen Sie Ihre Herde gegen Coxiella burnetii impfen.

Tipp: Informieren Sie sich, ob Ihre Tierseuchenkasse eine Unterstützung der Impfkosten anbietet.

Für weitere Informationen lesen sie bitte unsere FAQs und laden sich den Flyer für Tierhalter*innen „Q-Fieber, ein Risiko für Mensch und Tier" herunter.

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