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Webinar: an international One Health perspective on Q fever and coxiellosis:

 Das Webinar wird vom University of Sydney Infectious Diseases Institute (Sydney ID) zusammen mit der Australasian Society of Infectious Diseases (ASID), the Australian Veterinarians in Public Health (AVA-AVPH) and Queensland Health veranstaltet und findet am 30. März 2023 von 19.30 - 21.00 Uhr statt.

Ein Ausbruch einer fiebrigen Erkrankung bei Schlachthausarbeitern in Queensland, Australien, der 1933 von Edward Derrick untersucht wurde, führte dazu, dass er, da er die aufgetretenen Symptome keiner bekannten Krankheit zuordnen konnte, diese als Q-Fieber (engl. „query fever" für fragliches Fieber) bezeichnete.

Heute ist bekannt, dass Q-Fieber eine Infektionserkrankung ist, die durch das Bakterium Coxiella burnetii verursacht wird, dass Vieh das wichtigste Reservoir für die Erkrankung in Australien ist und dass Q-Fieber weltweit auftritt. Trotzdem bleiben auch 90 Jahre später noch viele Fragen unbeantwortet. Anlässlich des 90. Jahrestags der ersten Berichte über die Erkrankung, soll in diesem Webinar über die internationale Q-Fieber-Forschung sowie über die neusten Entwicklungen in der Forschung in Australien diskutiert werden, um einigen der Fragen über diese faszinierende Erkrankung nachzugehen.

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Q-Fieber: Wie gefährlich ist die Infektion?

 Der Sender NDR informiert über die Zoonose Q-Fieber und weist auf die am 14.03.2023 ausgestrahlte Sendung Visite hin, in der auch der Q-Fieber-Ausbruch in Amt Neuhaus thematisiert wird.

Visite informiert über aktuelle Entwicklungen aus den Bereichen Medizin und Gesundheit - aus Klinik, Praxis und Forschung.

Hier können Sie den Artikel vom NDR zum Thema Q-Fieber nachlesen

Hier können Sie den 6-minütigen Bericht in der ARD-Mediathek aufrufen.

Einfluss der Coxiella burnetii-Impfung auf die humorale Immunantwort, vaginale Erregerausscheidung und Lämmermortalität bei natürlich infizierten Schafen

Einleitung: Schafe gelten als eines der Hauptreservoire für Coxiella burnetii, ein Gram-negatives Bakterium mit hohem zoonotischen Potential. Infizierte Schafe scheiden große Mengen des Erregers über Geburtsprodukte aus. Dies führte zu humanen Q-Fieber-Epidemien in mehreren Ländern. Informationen über den Einfluss eines inaktivierten C. burnetii-Phase-I-Impfstoffes auf die humorale Immunantwort, die vaginale Erregerausscheidung und die Mortalität der Lämmer in natürlich infizierten Schafen sind rar.

Material & Methoden: Zwei identisch geführte und natürlich mit C. burnetii infizierte Schafherden wurden während zwei aufeinanderfolgenden Lammzeiten untersucht (2019 und 2020). Eine Herde (VAC) erhielt vor der Deckzeit eine Impfung (Grundimmunisierung) mit einem C. burnetii-Phase I-Impfstoff. Die zweite Herde blieb ungeimpft als Kontrollgruppe (CTR). In jeder Herde wurde eine Kohorte von 100 Mutterschafen in Folgeuntersuchungen eingeschlossen. Serumproben zu acht verschiedenen Zeitpunkten wurden mittels C. burnetii phase-spezifischen ELISAs analysiert, um zwischen den IgG Phase I- and II-Antikörperantworten zu unterscheiden. Innerhalb von drei Tagen nach der Geburt wurden Vaginaltupfer genommen und diese mittels einer C. burnetii real-time PCR (IS1111) untersucht. Die Verluste an Lämmern wurden aufgezeichnet, um Kennzahlen zur Lämmermortalität zu berechnen.

Ergebnisse: Nach der Grundimmunisierung zeigten fast alle Tiere der VAC-Kohorte eine hohe IgG Phase I-Antikörperreaktion bis zum Ende der Studienphase. Bei der CTR-Kohorte, variierte die Rate an seropositiven Schafen von 35,1% bis 66,3% und das Phase I- und Phase II-Muster zeigte einen wellenförmigen Verlauf mit höherer IgG Phase II-Aktivität während beider Lammzeiten. Während der Lammzeit 2019 haben in der VAC-Kohorte signifikant weniger Schafe den Erreger vaginal ausgeschieden als in der CTR-Kohorte (p < 0,0167). Im Jahr 2020 gab es keinen signifikanten Unterschied diesbezüglich.  Die Gesamtverluste an Lämmern waren während der beiden untersuchten Lammzeiten in beiden Kohorten niedrig (VAC 2019: 6,8%, 2020: 3,2%; CTR 2019: 1,4%, 2020: 2,7%).

Diskussion: Weder der C. burnetii-Impfstoff noch die C. burnetii-Infektion scheinen einen Einfluss auf die Mortalität der Lämmer zu haben. Zusammenfassend induzierte der inaktivierte C. burnetii-Phase I-Impfstoff eine starke IgG Phase I-Antikörperreaktion in natürlich infizierten Schafen. Der Impfstoff konnte auch die vaginale Ausscheidung kurzfristig reduzieren, scheint jedoch keinen Einfluss auf die Lammverluste zu haben.   

Diese Zusammenfassung wurde aus dem Englischen übersetzt.

Quelle: Bauer et al., Frontiers in Veterinary Science 01 frontiersin.org, 10.3389/fvets.2022.1064763

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TGF-β/IFN-γ-Antagonismus bei der Subversion und Selbstverteidigung von Phase II Coxiella burnetii-infizierten Dendritischen Zellen

Dendritische Zellen (DCs) gehören zur ersten Linie der angeborenen Abwehr und kommen schon früh mit eindringenden Krankheitserregern in Kontakt, so auch mit dem Zoonosebakterium Coxiella (C.) burnetii, dem Erreger des Q-Fiebers. Die Wechselwirkungen zwischen Erreger und Wirtszellen in C. burnetii-infizierten DCs, insbesondere die Rolle von Mechanismen der Immunsubversion jenseits des virulenten Phase-I-Lipopolysaccharids (LPS) sowie der Beitrag zellulärer Selbstverteidigungsstrategien, sind jedoch nicht bekannt. Anhand von Phase II Coxiella-infizierten DCs zeigen wir, dass die Beeinträchtigung der DC-Reifung und die MHC I-Downregulation durch die autokrine Freisetzung und Wirkung des immunsuppressiven transformierenden Wachstumsfaktors-β (TGF-β) verursacht wird. Unsere Studie belegt, dass IFN-γ die TGF-β-Beeinträchtigung der Reifung/MHC I-Präsentation in infizierten DCs umkehrt und die bakterielle Eliminierung aktiviert, vor allem durch Induktion von iNOS/NO. Die induzierte NO-Synthese wirkt sich stark auf das Wachstum und die Infektiosität der Bakterien aus. Darüber hinaus deuten unsere Studien darauf hin, dass Coxiella-infizierte DCs in der Lage sein könnten, sich vor mitotoxischem NO zu schützen, indem sie von oxidativer Phosphorylierung auf Glykolyse umschalten und so ihr Überleben in der Selbstverteidigung gegen C. burnetii sicherstellen. Unsere Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse über die Subversion von DCs durch Coxiella und die IFN-γ-vermittelte Bekämpfung von C. burnetii während früher Schritte der angeborenen Immunantwort.

Diese Zusammenfassung wurde aus dem Englischen übersetzt.

Quelle: Matthiesen S, Christiansen B, Jahnke R, Zaeck LM, Karger A, Finke S, Franzke K, Knittler MR. Infect Immun. 2023 Jan 23:e0032322. doi: 10.1128/iai.00323-22. Online ahead of print. PMID: 36688662

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Informationsveranstaltung Q- Fieber-Ausbruch im Amt Neuhaus:

 Diese Veranstaltung dient der Information und dem Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern, hausärztlich tätigen Internisten bzw. Allgemeinmedizinern, Tierhaltern in der Elbtalaue und Umgebung und damit auch Personen aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim, soweit geographisch betroffen. Die Bürger:innen der Region werden darüber informiert, wie sich eine Infektion zeigt und wie Ärzte sie diagnostizieren und behandeln können. Sie findet statt am:

8. März 2023 um 17:00 Uhr
Haus des Gastes
Am Markt 5
19273 Amt Neuhaus

Die Veranstaltung wird vom Gesundheitsamt Lüneburg gemeinsam mit dem Bürgermeister der Gemeinde Amt Neuhaus organisiert. Die Leiterin des Lüneburger Gesundheitsamts Frau Dr. Marion Wunderlich und Experten des Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Hannover und dem Bernhard-Nocht-Institut Hamburg informieren zu diesem Thema und stehen für Fragen zur Verfügung.

Anmeldung bei der Gemeinde Amt Neuhaus unter der Telefonnummer 038841 607-0 oder per E-Mail an rathaus@amt-neuhaus.

Quellen:

Pressemitteilung Rathaus Amt Neuhaus, 23.02.23

Uelzener Presse, Meldung vom 23.02.23

Wiesener Anzeiger, Meldung vom 24.02.23

shz, Meldung vom 24.02.2023, zahlungsPressemitteilung Rathaus Amt Neuhaus, 23pflichtig

Landeszeitung für die Lüneburger Heide, Meldung vom 26.02.2023

One Health 2021 Zoonosen-Bericht der Europäischen Union

 Q-Fieber - Wichtige Fakten

  •  2021 betrug die Anzahl der bestätigten humanen Q-Fieber-Fälle 460, was einer EU weiten Melderate von 0,11 pro 100.000 Einwohnern entspricht. Dies ist ein Rückgang von 12,0% im Vergleich zu 2020 (0,12 pro 100.000 Einwohner).
  • Im Vergleich zur Melderate vor der COVID-19 Pandemie (2017–2019 jährliches Mittel) gab es einen Rückgang von 38,8% bzw. 45,8% mit bzw. ohne die Daten aus dem Vereinigten Königreich.
  • In den letzten 5 Jahren (2017–2021) wurde ein klarer Abwärtstrend (p < 0,05) bei der Anzahl der Q-Fieber-Fälle beobachtet.
  • 2021 traten Q-Fieber-Fälle von April bis September auf, was mit dem saisonalen Muster der Frühlings-/Sommermonate übereinstimmt. In der Altersgruppe der 50 bis 55-jährigen waren die Fälle am höchsten.
  • Bei den Tieren wurden hauptsächlich von Rindern und kleinen Wiederkäuern während klinischer Untersuchungen und passivem Monitoring von Tieren, bei denen ein Verdacht auf eine Coxiella burnetii-Infektion bestand, Proben genommen. Jedoch können aufgrund des Fehlens von harmonisierten Berichtsdaten in der EU die Daten, die der EFSA übermittelt wurden, nicht verwendet werden, um die räumliche Repräsentativität und Trends über in Verlauf der Jahre für Q-Fieber auf EU-Level zu analysieren oder um Unterschiede bei den Ländern, die Berichte übermittelt haben, zu vergleichen.
  • Insgesamt übermittelten 17 EU-Mitgliedstaaten (15 im Jahr 2020) und fünf Nicht-EU-Mitgliedstaaten (sechs im Jahr 2020) 2021 Daten für C. burnetii. Der Anteil der mit direkten Tests positiv getesteten Tiere betrug 5,9% bei Schafen (8,7% im Jahr 2020), 16,5% bei Ziegen (11,3% im Jahr 2020) und 5,2% bei Rindern (3,8% im Jahr 2020). Der Anteil der mit direkten Tests getesteten positiven Herden betrug 4,1% bei Schafen (1,4% im Jahr 2020), 2,0% bei Ziegen (1,2% im Jahr 2020) und 4,8% bei Rindern (6,7% im Jahr 2020). Der Anteil seropositiver Tiere betrug 10,3% bei Schafen (11,4% im Jahr 2020), 24,6% bei Ziegen (25,0% im Jahr 2020) und 12,2% bei Rindern (9,6% im Jahr 2020). Der Anteil seropositiver Herden betrug 18,9% bei Schafen (5,9% im Jahr 2020), 50,0% bei Ziegen (78,7% im Jahr 2020) und 15,1% bei Rindern (14,4% im Jahr 2020). Auch von verschiedenen anderen Haus- und Wildtierspezies wurden die Ergebnisse übermittelt, jedoch übermittelte nur Italien positive Ergebnisse, hauptsächlich von Hunden (73,2% von 541) und Wasserbüffeln (4,7% von 43).

 Ausgewählt und übersetzt aus dem One Health 2021 Zoonosen-Bericht der Europäischen Union (European Union One Health 2021 Zoonoses Report, © European Food Safety Authority).

EFSA Journal 2022;20(12):7666, DOI: https://doi.org/10.2903/j.efsa.2022.7666
Autor: Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit und Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (EFSA und ECDC), Q-Fieber, S. 222 – 230, veröffentlicht 13. Dezember 2022

Zoonosen-Bericht der Europäischen Union (in englischer Sprache) herunterladen

Neuer Q-Fieber Flyer „Q-Fieber - Mehr als nur ein grippaler Infekt" Informationen für die Bevölkerung zu Q-Fieber beim Menschen zum Herunterladen erhältlich

Ein Q-Fieber kann leicht mit einer Sommergrippe verwechselt werden, da die Erkrankung häufig mit hohen Temperaturen von bis 40 Grad Celsius, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit beginnt. Die unter anderem von Schafen und Ziegen übertragene Erkrankung wird selten erkannt, aber die Auswirkungen einer unerkannten Infektion können unter Umständen gravierend und sogar tödlich sein. Eine weitere, häufig übersehene Folge der akuten Infektion ist das „Post-Q-Fieber-Fatigue-Syndrom".

Flyer herunterladen

Überwachung der Ausscheidung von Coxiella burnetii in drei natürlich infizierten Milchziegenherden nach der Impfung mit Fokus auf Tankmilch und Staubtupfern

Q-Fieber wurde in drei Milchziegenherden (A–C) diagnostiziert, die anschließend mit einem inaktivierten Coxiella burnetii-Phase-I-Impfstoff geimpft wurden. Vor der Impfung wurde die Antikörperantwort mit zwei C. burnetii phasen-spezifischen ELISAs gemessen, um den Infektionsstatus jeder Herde zu charakterisieren. Die Ausscheidung von C. burnetii wurde mittels Vaginaltupfern während drei Kitzzeiten und mittels monatlicher Tankmilchproben untersucht. Außerdem wurden monatlich Staubtupferproben von der Fensterbank im Ziegenstall sowie im Melkstand genommen, um die Innenraumexposition zu evaluieren. Die Tankmilch- und Staubproben wurden mittels qPCR analysiert.

Die phasenspezifische Serologie zeigte eine akute Q-Fieber-Infektion in Herde A, während die Herden B und C eine jeweils fortbestehende und eine zurückliegende Infektion aufwiesen. In allen drei Herden wurde während den drei Kitzzeiten C. burnetii mittels Vaginalsekret ausgeschieden. Insgesamt waren in den Herden A, B bzw. C 50 %, 69 % bzw. 15 % der gesamten gesammelten Tankmilchproben C. burnetii-positiv. Der Staub aus den Ziegenställen enthielt in 71 % (A), 45 % (B) bzw. 50 % (C) der untersuchten Tupfer C. burnetii-DNA. Die größte Anzahl an C. burnetii-positiven Proben stammten vom Melkstand (A: 91 %, B: 72 %, C: 73%). Damit besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich Menschen während des Melkens mit Q-Fieber anstecken.

Diese Zusammenfassung wurde aus dem Englischen übersetzt.

Quelle: Benjamin U Bauer, Clara Schoneberg, T Louise Herms, Martin Runge, Martin Ganter, Surveillance of Coxiella burnetii Shedding in Three Naturally Infected Dairy Goat Herds after Vaccination, Focusing on Bulk Tank Milk and Dust Swabs, Vet Sci. 2022 Feb 24;9(3):102. doi: 10.3390/vetsci9030102.

Lesen Sie die ganze Publikation (Englisch)

Q-Fieber: Newsletter 07/2022 des Forschungsnetzes Zoonotische Infektionskrankheiten:

 Im Newsletter 07/2022 des Forschungsnetzes Zoonotische Infektionskrankheiten beantwortet Dr. Michael Knittler (siehe auch Teilprojekt 6), der am Institut für Immunologie des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems tätig ist, wichtige Fragen zum Q-Fieber auslösenden Erreger Coxiella burnetii.  Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der zellulären Immunität und der Immunevasion. Dabei erforscht er, was bei einer Infektion mit Coxiella burnetii mit der Wirtszelle passiert. 

Weiter zum Interview

In zwei weiteren Artikeln beschäftigt sich der Newsletter mit den Forschungsschwerpunkten zu Coxiella burnetii der Arbeitsgruppe von Frau Prof Dr. Anja Lührmann (Lehrstuhl für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg; siehe auch Teilprojekt 7) im Rahmen des interdisziplinären Verbundes Q-GAPS, den sie koordiniert.

Weiter zu "Virulenzfaktoren und Interaktion von Coxiella burnetii mit den Wirtszellen“

Weiter zu „In die Tiefe - Umprogrammierung in der Zelle durch ein Effektorprotein“

Das humanpathogene Bakterium Coxiella burnetii ist in Deutschland weit verbreitet und wird hauptsächlich von kleinen Wiederkäuern wie Schafen und Ziegen auf den Menschen übertragen. Um sich ein Bild von der genauen Verbreitung, den Bedingungen dieser sowie den Möglichkeiten, Infektionen in der Herde zu testen und Interventionsmaßnahmen entwickeln zu können, hat an der TiHo Hannover eine Forschungsgruppe um Prof. Dr. Martin Ganter (siehe auch Teilprojekt 1) innerhalb des Forschungsnetzes Zoonotische Infektionskrankheiten mehrere Projekte gestartet, die im Newsletter ebenfalls vorgestellt werden.

Weiter zu „Der Erreger in der Herde"

Q-Fieber-Expertise von Human- und Veterinärmediziner:innen in Deutschland – Eine Stakeholderanalyse über Wissenslücken

Q-Fieber ist eine durch den Erreger Coxiella burnetii verursachte Zoonose. In Deutschland sind kleine Wiederkäuer (Schafe und Ziegen), die den Erreger ausscheiden, die häufigste Quelle für humane Infektionen. Beim Menschen kann Q-Fieber asymptomatisch oder mit unspezifischen Symptomen verlaufen. Jedoch ist auch ein schwerer Krankheitsverlauf möglich, der zum Tod führen kann. Q-Fieber ist bei kleinen Wiederkäuern gewöhnlich asymptomatisch, jedoch sind auch Reproduktionsstörungen im Zusammenhang mit Q‑Fieber möglich.

Um Menschen vor Q-Fieber zu schützen, ist es wichtig, dass Human- und Veterinärmediziner:innen (in der Praxis/im öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesen) ein umfassendes Wissen über die Diagnose, die Kontrolle und die Prävention sowie über das zoonotische Potential von Q‑Fieber haben. In dieser Stakeholderanalyse wurde daher die Q-Fieber-Expertise von Human- und Veterinärmediziner:innen in Deutschland untersucht und evaluiert, wie identifizierte Wissenslücken am besten gefüllt werden können.

Zu diesem Zweck wurden eine Online‑Umfrage und zwei Fokus-Gruppen, mit 836 bzw. 18 Teilnehmer:innen, durchgeführt. Als Wissenslücke konnte ein mangelndes Bewusstsein für Q‑Fieber, insbesondere bei Humanmediziner:innen, identifiziert werden. Außerdem fehlt den Kolleg:innen, die bereits von Q-Fieber gehört haben, oftmals das notwendige Wissen, um diese Zoonose erfolgreich diagnostizieren, kontrollieren bzw. verhindern zu können. Zudem gibt es Unterschiede zwischen den Wissenslücken der Teilnehmer:innen in Bezug auf ihre Tätigkeit in der Praxis vs. im öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesen sowie in Bezug auf die Region in der sie tätig sind.

So hatten Teilnehmer:innen in Südwestdeutschland eine etwas bessere Kenntnis über Q‑Fieber als deren Kolleg:innen in Nordostdeutschland. Um die vorhandenen Wissenslücken effektiv zu schließen, wurden Informationsquellen, wie die direkte Kommunikation zwischen den Stakeholdern sowie frei zugängliche Fachpublikationen und Seminare, als besonders effektiv identifiziert. Diese Informationsquellen sollten dabei einen interdisziplinären Ansatz verfolgen, um den Grundstein für Kooperationen zwischen Human- und Veterinärmediziner:innen zu legen und diese Stakeholder für die Stärken der jeweils anderen Stakeholdergruppen zu sensibilisieren. Im Rahmen des Q-GAPS‑Projekt wurde bereits damit begonnen, die Ergebnisse der Stakeholderanalyse umzusetzen, um ein stärkeres Bewusstsein für Q‑Fieber zu generieren und Wissenslücken zu schließen.

Diese Zusammenfassung wurde aus dem Englischen übersetzt.

Quelle: PLoS ONE17(3): e0264629

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