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Neue Q-Fieber-Flyer in französischer Sprache 

Hintergrund des Projekts 

2021 startete die Deutsche Forschungsgemeinschaft einen Aufruf zur Anbahnung internationaler Zusammenarbeit im Bereich öffentliches Gesundheitswesen zwischen Wissenschaftlern aus Subsahara-Afrika und Deutschland. Das Ziel der Initiative war, dass die Wissenschaftler gemeinsame Forschungsinteressen identifizieren und neue Kooperationsvorhaben initiieren sollten.

So wurde das vom Institut für bakterielle Infektionen und Zoonosen, Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Jena, initiierte, gemeinsam mit den Kooperationspartnern vom Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Greifswald-Insel Riems, und dem Communicable Diseases Research Unit, Department of Production and Animal Health, University of Abomey-Calavi (UAC), Godomey, Benin, Projekt „Nachweis von durch Zecken übertragene bakterielle und virale Krankheitserreger in Zecken, Vieh und Wildtieren in Benin: eine Chance One-Health Konzepte in der Veterinär – und Humanmedizin zu etablieren" ins Leben gerufen.

Da das Q-GAPS-Konsortium bereits Q-Fieber-Flyer in deutscher und englischer Sprache entwickelt hatte, entstand die Idee für Benin einen Flyer in französischer Sprache mit Bezug zum afrikanischen Kontinent zu erstellen.

 

Q-Fieber Flyer französisch Benin      

Flyer  "La Fièvre Q - Plus qu'un état grippal (population)" herunterladen

Flyer "Informations sur la fièvre Q chez les humains & les petits ruminants" herunterladen

Flyer "La Fièvre Q - Plus qu'un état grippal (médicins)" herunterladen

 

Q-Fieber-Leitfaden – Gemeinsam sind wir stärker

 Informationen und Handlungsempfehlungen für das öffentliche Gesundheits- und Veterinärwesen zu Infektionen mit Coxiella burnetii bei Menschen und Hauswiederkäuern

Unser Forschungsverbund, Q-GAPS, hat das Ziel, das öffentliche Gesundheits- und Veterinärwesen bei der Prävention und Bekämpfung von Q‑Fieber zu unterstützen. Bei der Kontrolle von Q-Fieber ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen wichtig.

Daher ist der von uns entwickelte Q‑Fieber-Leitfaden speziell auf Mitarbeiter:innen im öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesen zugeschnitten, richtet sich aber auch an alle anderen Personen, die an einem Q-Fieber Ausbruch direkt oder indirekt beteiligt sein können. Er enthält Hintergrundinformationen über Q-Fieber beim Menschen und beim Tier, formuliert Handlungsempfehlungen für verschiedene Q-Fieber-Szenarien und stellt Begleitmaterial in Form von Fragebögen, Pressemitteilungen und Info-Flyern zur Verfügung. Sämtliche Materialien können als Vorlage frei genutzt und individuell angepasst werden.

Q-Fieber Leitfaden Cover
       

          Kostenfreier Download des Q-Fieber-Leitfadens

          Download Fragebögen und Pressemitteilungen

          Download Informationsflyer

 

Q-Fieber Verdacht in meiner Schaf- oder Ziegenherde – welche Maßnahmen sollte ich als Tierhalter*in ergreifen?

 Q-Fieber ist eine meldepflichtige Tierkrankheit und eine Zoonose, die durch das Bakterium Coxiella (C.) burnetii verursacht wird. Besonders durch Fruchtwasser und Nachgeburt von infizierten Schafen/Ziegen wird der Erreger auf den Menschen übertragen und stellt ein Risiko für die Gesundheit von Tier und Mensch dar. Findet eine Ausscheidung des Bakteriums durch Tiere statt, ist es relevant, die weitere Ausbreitung auf weitere Tiere und insbesondere auf den Menschen zu verhindern.

Vor allem bei Schafen kann eine Infektion mit C. burnetii symptomlos verlaufen. Dies macht es für den Tierhalter / die Tierhalterin oft schwierig, den Erreger im Bestand früh zu erkennen.

Deshalb ist es umso wichtiger folgende Q-Fieber-Symptome bei kleinen Wiederkäuern ernst zu nehmen:

Fehlgeburt und Totgeburt
Geburt lebensschwacher Lämmer
Verzögerter Abgang der Nachgeburt

Bei einem Verdachtsfall kann ihr Tierarzt / ihre Tierärztin eine Untersuchung auf Q-Fieber einleiten. Dabei ist der aussagekräftigste Test der direkte Erregernachweis (DNA) mittels molekularbiologischer Untersuchung von Nachgeburtsmaterial, toten Lämmern, Scheidentupfern oder Vorhauttupfern.

Folgende Maßnahmen sollten beim Auftreten von Q-Fieber in einem Schaf- und Ziegenbestand mindestens ergriffen werden:

  • Sorgen Sie dafür, dass Ablammungen und Schur in geschlossenen Räumen stattfinden.
  • Lagern Sie alle Nachgeburten in einem geschlossenen Behältnis bis zur Entsorgung über die Tierkörperbeseitigungsanstalten.
  • Reinigen und desinfizieren Sie Ihre Arbeitskleidung sowie Arbeitsmaterialien.
  • Informieren Sie Ihre Mitarbeiter, Familienangehörige und Besucher über erforderliche Hygienemaßnahmen.
  • Kennzeichnen Sie Ihre Stallungen durch Beschilderung: „Wertvoller Schaf-/Ziegenbestand – für Unbefugte betreten verboten."
  • Verhindern Sie den Zugang von betriebsfremden Personen zu Ihren Schafen und Ziegen.
  • Geben Sie keine Rohmilch oder Rohmilchprodukte an Verbraucher ab und verzichten Sie auf den Verzehr von Rohmilch und Rohmilchprodukten. Wichtig: Pasteurisieren führt zur Inaktivierung des Erregers!
  • Lagern Sie Schaf- und Ziegenmist für 9 Monate unter Folie sowie abseits der Bevölkerung, bevor Sie den Mist auf Flächen ausbringen.
  • Lassen Sie Ihre Herde gegen Coxiella burnetii impfen.

Tipp: Informieren Sie sich, ob Ihre Tierseuchenkasse eine Unterstützung der Impfkosten anbietet.

Für weitere Informationen lesen sie bitte unsere FAQs und laden sich den Flyer für Tierhalter*innen „Q-Fieber, ein Risiko für Mensch und Tier" herunter.

Q-Fieber wurde von der EFSA in die Liste der 10 priorisierten Pathogene aufgenommen:

 Priorisierung von Zoonosen für koordinierte Überwachungssysteme im Rahmen des One Health-Konzepts für grenzüberschreitende Krankheitserreger, die eine Bedrohung für die EU darstellen

Im Zusammenhang der Initiative „CP-g-22‑04.01 - Direktfinanzhilfen für die Behörden der Mitgliedstaaten“ wurde die EFSA ersucht, in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten eine Priorisierung von Zoonosen zu entwickeln und durchzuführen, um Prioritäten für die Einrichtung eines koordinierten Überwachungssystems im Rahmen des One Health-Konzepts zu definieren.

Die von der EFSA-One Health-Arbeitsgruppe entwickelte Methodik basierte auf einer Kombination aus Multi-Kriterien-Entscheidungsanalyse und der Delphi-Methode. Sie umfasste die Erstellung einer Liste der Zoonosen, die Definition der pathogen- und überwachungsassoziierten Kriterien, die Abwägung dieser Kriterien, die Bewertung von Zoonosen durch die Mitgliedstaaten, die Berechnung der Gesamtbewertungen und die Rangfolge der Liste der Zoonosen nach diesen Werten. Die Ergebnisse wurden auf EU- und Länderebene vorgestellt.

Im November 2022 wurde mit der One Health-Untergruppe des „Scientific Network for Risk Assessment in Animal Health and Welfare“ der EFSA ein Workshop organisiert, um über die endgültige Liste der zu priorisierenden Pathogene, für die spezifische Überwachungsstrategien entwickelt werden sollen, zu diskutieren und eine Einigung darüber zu erzielen. Die 10 priorisierten Pathogene umfassen nun das Krim-Kongo-hämorrhagisches Fieber, Echinokokkose (sowohl E. granulosus als auch E. multilocularis), Hepatitis E, Influenza (aviär), Schweinegrippe, Lyme-Borreliose, Q-Fieber, Rift-Valley Fieber, durch Zecken übertragene Enzephalitis und West-Nil-Fieber. „Krankheit X“ wurde nicht auf die gleiche Weise wie andere Zoonosen auf der Liste bewertet, sondern wurde aufgrund ihrer Relevanz und Bedeutung im Zusammenhang mit One Health in die endgültige Liste der Prioritäten aufgenommen.
© Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit

Diese Zusammenfassung wurde aus dem Englischen übersetzt.

Quelle: EFSA Journal 2023;21(3)

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Q-Fieber: Wie gefährlich ist die Infektion?

 Der Sender NDR informiert über die Zoonose Q-Fieber und weist auf die am 14.03.2023 ausgestrahlte Sendung Visite hin, in der auch der Q-Fieber-Ausbruch in Amt Neuhaus thematisiert wird.

Visite informiert über aktuelle Entwicklungen aus den Bereichen Medizin und Gesundheit - aus Klinik, Praxis und Forschung.

Hier können Sie den Artikel vom NDR zum Thema Q-Fieber nachlesen

Hier können Sie den 6-minütigen Bericht in der ARD-Mediathek aufrufen.

Einfluss der Coxiella burnetii-Impfung auf die humorale Immunantwort, vaginale Erregerausscheidung und Lämmermortalität bei natürlich infizierten Schafen

Einleitung: Schafe gelten als eines der Hauptreservoire für Coxiella burnetii, ein Gram-negatives Bakterium mit hohem zoonotischen Potential. Infizierte Schafe scheiden große Mengen des Erregers über Geburtsprodukte aus. Dies führte zu humanen Q-Fieber-Epidemien in mehreren Ländern. Informationen über den Einfluss eines inaktivierten C. burnetii-Phase-I-Impfstoffes auf die humorale Immunantwort, die vaginale Erregerausscheidung und die Mortalität der Lämmer in natürlich infizierten Schafen sind rar.

Material & Methoden: Zwei identisch geführte und natürlich mit C. burnetii infizierte Schafherden wurden während zwei aufeinanderfolgenden Lammzeiten untersucht (2019 und 2020). Eine Herde (VAC) erhielt vor der Deckzeit eine Impfung (Grundimmunisierung) mit einem C. burnetii-Phase I-Impfstoff. Die zweite Herde blieb ungeimpft als Kontrollgruppe (CTR). In jeder Herde wurde eine Kohorte von 100 Mutterschafen in Folgeuntersuchungen eingeschlossen. Serumproben zu acht verschiedenen Zeitpunkten wurden mittels C. burnetii phase-spezifischen ELISAs analysiert, um zwischen den IgG Phase I- and II-Antikörperantworten zu unterscheiden. Innerhalb von drei Tagen nach der Geburt wurden Vaginaltupfer genommen und diese mittels einer C. burnetii real-time PCR (IS1111) untersucht. Die Verluste an Lämmern wurden aufgezeichnet, um Kennzahlen zur Lämmermortalität zu berechnen.

Ergebnisse: Nach der Grundimmunisierung zeigten fast alle Tiere der VAC-Kohorte eine hohe IgG Phase I-Antikörperreaktion bis zum Ende der Studienphase. Bei der CTR-Kohorte, variierte die Rate an seropositiven Schafen von 35,1% bis 66,3% und das Phase I- und Phase II-Muster zeigte einen wellenförmigen Verlauf mit höherer IgG Phase II-Aktivität während beider Lammzeiten. Während der Lammzeit 2019 haben in der VAC-Kohorte signifikant weniger Schafe den Erreger vaginal ausgeschieden als in der CTR-Kohorte (p < 0,0167). Im Jahr 2020 gab es keinen signifikanten Unterschied diesbezüglich.  Die Gesamtverluste an Lämmern waren während der beiden untersuchten Lammzeiten in beiden Kohorten niedrig (VAC 2019: 6,8%, 2020: 3,2%; CTR 2019: 1,4%, 2020: 2,7%).

Diskussion: Weder der C. burnetii-Impfstoff noch die C. burnetii-Infektion scheinen einen Einfluss auf die Mortalität der Lämmer zu haben. Zusammenfassend induzierte der inaktivierte C. burnetii-Phase I-Impfstoff eine starke IgG Phase I-Antikörperreaktion in natürlich infizierten Schafen. Der Impfstoff konnte auch die vaginale Ausscheidung kurzfristig reduzieren, scheint jedoch keinen Einfluss auf die Lammverluste zu haben.   

Diese Zusammenfassung wurde aus dem Englischen übersetzt.

Quelle: Bauer et al., Frontiers in Veterinary Science 01 frontiersin.org, 10.3389/fvets.2022.1064763

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TGF-β/IFN-γ-Antagonismus bei der Subversion und Selbstverteidigung von Phase II Coxiella burnetii-infizierten Dendritischen Zellen

Dendritische Zellen (DCs) gehören zur ersten Linie der angeborenen Abwehr und kommen schon früh mit eindringenden Krankheitserregern in Kontakt, so auch mit dem Zoonosebakterium Coxiella (C.) burnetii, dem Erreger des Q-Fiebers. Die Wechselwirkungen zwischen Erreger und Wirtszellen in C. burnetii-infizierten DCs, insbesondere die Rolle von Mechanismen der Immunsubversion jenseits des virulenten Phase-I-Lipopolysaccharids (LPS) sowie der Beitrag zellulärer Selbstverteidigungsstrategien, sind jedoch nicht bekannt. Anhand von Phase II Coxiella-infizierten DCs zeigen wir, dass die Beeinträchtigung der DC-Reifung und die MHC I-Downregulation durch die autokrine Freisetzung und Wirkung des immunsuppressiven transformierenden Wachstumsfaktors-β (TGF-β) verursacht wird. Unsere Studie belegt, dass IFN-γ die TGF-β-Beeinträchtigung der Reifung/MHC I-Präsentation in infizierten DCs umkehrt und die bakterielle Eliminierung aktiviert, vor allem durch Induktion von iNOS/NO. Die induzierte NO-Synthese wirkt sich stark auf das Wachstum und die Infektiosität der Bakterien aus. Darüber hinaus deuten unsere Studien darauf hin, dass Coxiella-infizierte DCs in der Lage sein könnten, sich vor mitotoxischem NO zu schützen, indem sie von oxidativer Phosphorylierung auf Glykolyse umschalten und so ihr Überleben in der Selbstverteidigung gegen C. burnetii sicherstellen. Unsere Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse über die Subversion von DCs durch Coxiella und die IFN-γ-vermittelte Bekämpfung von C. burnetii während früher Schritte der angeborenen Immunantwort.

Diese Zusammenfassung wurde aus dem Englischen übersetzt.

Quelle: Matthiesen S, Christiansen B, Jahnke R, Zaeck LM, Karger A, Finke S, Franzke K, Knittler MR. Infect Immun. 2023 Jan 23:e0032322. doi: 10.1128/iai.00323-22. Online ahead of print. PMID: 36688662

ABSTRACT LESEN (Englisch)

One Health 2021 Zoonosen-Bericht der Europäischen Union

 Q-Fieber - Wichtige Fakten

  •  2021 betrug die Anzahl der bestätigten humanen Q-Fieber-Fälle 460, was einer EU weiten Melderate von 0,11 pro 100.000 Einwohnern entspricht. Dies ist ein Rückgang von 12,0% im Vergleich zu 2020 (0,12 pro 100.000 Einwohner).
  • Im Vergleich zur Melderate vor der COVID-19 Pandemie (2017–2019 jährliches Mittel) gab es einen Rückgang von 38,8% bzw. 45,8% mit bzw. ohne die Daten aus dem Vereinigten Königreich.
  • In den letzten 5 Jahren (2017–2021) wurde ein klarer Abwärtstrend (p < 0,05) bei der Anzahl der Q-Fieber-Fälle beobachtet.
  • 2021 traten Q-Fieber-Fälle von April bis September auf, was mit dem saisonalen Muster der Frühlings-/Sommermonate übereinstimmt. In der Altersgruppe der 50 bis 55-jährigen waren die Fälle am höchsten.
  • Bei den Tieren wurden hauptsächlich von Rindern und kleinen Wiederkäuern während klinischer Untersuchungen und passivem Monitoring von Tieren, bei denen ein Verdacht auf eine Coxiella burnetii-Infektion bestand, Proben genommen. Jedoch können aufgrund des Fehlens von harmonisierten Berichtsdaten in der EU die Daten, die der EFSA übermittelt wurden, nicht verwendet werden, um die räumliche Repräsentativität und Trends über in Verlauf der Jahre für Q-Fieber auf EU-Level zu analysieren oder um Unterschiede bei den Ländern, die Berichte übermittelt haben, zu vergleichen.
  • Insgesamt übermittelten 17 EU-Mitgliedstaaten (15 im Jahr 2020) und fünf Nicht-EU-Mitgliedstaaten (sechs im Jahr 2020) 2021 Daten für C. burnetii. Der Anteil der mit direkten Tests positiv getesteten Tiere betrug 5,9% bei Schafen (8,7% im Jahr 2020), 16,5% bei Ziegen (11,3% im Jahr 2020) und 5,2% bei Rindern (3,8% im Jahr 2020). Der Anteil der mit direkten Tests getesteten positiven Herden betrug 4,1% bei Schafen (1,4% im Jahr 2020), 2,0% bei Ziegen (1,2% im Jahr 2020) und 4,8% bei Rindern (6,7% im Jahr 2020). Der Anteil seropositiver Tiere betrug 10,3% bei Schafen (11,4% im Jahr 2020), 24,6% bei Ziegen (25,0% im Jahr 2020) und 12,2% bei Rindern (9,6% im Jahr 2020). Der Anteil seropositiver Herden betrug 18,9% bei Schafen (5,9% im Jahr 2020), 50,0% bei Ziegen (78,7% im Jahr 2020) und 15,1% bei Rindern (14,4% im Jahr 2020). Auch von verschiedenen anderen Haus- und Wildtierspezies wurden die Ergebnisse übermittelt, jedoch übermittelte nur Italien positive Ergebnisse, hauptsächlich von Hunden (73,2% von 541) und Wasserbüffeln (4,7% von 43).

 Ausgewählt und übersetzt aus dem One Health 2021 Zoonosen-Bericht der Europäischen Union (European Union One Health 2021 Zoonoses Report, © European Food Safety Authority).

EFSA Journal 2022;20(12):7666, DOI: https://doi.org/10.2903/j.efsa.2022.7666
Autor: Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit und Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (EFSA und ECDC), Q-Fieber, S. 222 – 230, veröffentlicht 13. Dezember 2022

Zoonosen-Bericht der Europäischen Union (in englischer Sprache) herunterladen

Überwachung der Ausscheidung von Coxiella burnetii in drei natürlich infizierten Milchziegenherden nach der Impfung mit Fokus auf Tankmilch und Staubtupfern

Q-Fieber wurde in drei Milchziegenherden (A–C) diagnostiziert, die anschließend mit einem inaktivierten Coxiella burnetii-Phase-I-Impfstoff geimpft wurden. Vor der Impfung wurde die Antikörperantwort mit zwei C. burnetii phasen-spezifischen ELISAs gemessen, um den Infektionsstatus jeder Herde zu charakterisieren. Die Ausscheidung von C. burnetii wurde mittels Vaginaltupfern während drei Kitzzeiten und mittels monatlicher Tankmilchproben untersucht. Außerdem wurden monatlich Staubtupferproben von der Fensterbank im Ziegenstall sowie im Melkstand genommen, um die Innenraumexposition zu evaluieren. Die Tankmilch- und Staubproben wurden mittels qPCR analysiert.

Die phasenspezifische Serologie zeigte eine akute Q-Fieber-Infektion in Herde A, während die Herden B und C eine jeweils fortbestehende und eine zurückliegende Infektion aufwiesen. In allen drei Herden wurde während den drei Kitzzeiten C. burnetii mittels Vaginalsekret ausgeschieden. Insgesamt waren in den Herden A, B bzw. C 50 %, 69 % bzw. 15 % der gesamten gesammelten Tankmilchproben C. burnetii-positiv. Der Staub aus den Ziegenställen enthielt in 71 % (A), 45 % (B) bzw. 50 % (C) der untersuchten Tupfer C. burnetii-DNA. Die größte Anzahl an C. burnetii-positiven Proben stammten vom Melkstand (A: 91 %, B: 72 %, C: 73%). Damit besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich Menschen während des Melkens mit Q-Fieber anstecken.

Diese Zusammenfassung wurde aus dem Englischen übersetzt.

Quelle: Benjamin U Bauer, Clara Schoneberg, T Louise Herms, Martin Runge, Martin Ganter, Surveillance of Coxiella burnetii Shedding in Three Naturally Infected Dairy Goat Herds after Vaccination, Focusing on Bulk Tank Milk and Dust Swabs, Vet Sci. 2022 Feb 24;9(3):102. doi: 10.3390/vetsci9030102.

Lesen Sie die ganze Publikation (Englisch)

Q-Fieber-Expertise von Human- und Veterinärmediziner:innen in Deutschland – Eine Stakeholderanalyse über Wissenslücken

Q-Fieber ist eine durch den Erreger Coxiella burnetii verursachte Zoonose. In Deutschland sind kleine Wiederkäuer (Schafe und Ziegen), die den Erreger ausscheiden, die häufigste Quelle für humane Infektionen. Beim Menschen kann Q-Fieber asymptomatisch oder mit unspezifischen Symptomen verlaufen. Jedoch ist auch ein schwerer Krankheitsverlauf möglich, der zum Tod führen kann. Q-Fieber ist bei kleinen Wiederkäuern gewöhnlich asymptomatisch, jedoch sind auch Reproduktionsstörungen im Zusammenhang mit Q‑Fieber möglich.

Um Menschen vor Q-Fieber zu schützen, ist es wichtig, dass Human- und Veterinärmediziner:innen (in der Praxis/im öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesen) ein umfassendes Wissen über die Diagnose, die Kontrolle und die Prävention sowie über das zoonotische Potential von Q‑Fieber haben. In dieser Stakeholderanalyse wurde daher die Q-Fieber-Expertise von Human- und Veterinärmediziner:innen in Deutschland untersucht und evaluiert, wie identifizierte Wissenslücken am besten gefüllt werden können.

Zu diesem Zweck wurden eine Online‑Umfrage und zwei Fokus-Gruppen, mit 836 bzw. 18 Teilnehmer:innen, durchgeführt. Als Wissenslücke konnte ein mangelndes Bewusstsein für Q‑Fieber, insbesondere bei Humanmediziner:innen, identifiziert werden. Außerdem fehlt den Kolleg:innen, die bereits von Q-Fieber gehört haben, oftmals das notwendige Wissen, um diese Zoonose erfolgreich diagnostizieren, kontrollieren bzw. verhindern zu können. Zudem gibt es Unterschiede zwischen den Wissenslücken der Teilnehmer:innen in Bezug auf ihre Tätigkeit in der Praxis vs. im öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesen sowie in Bezug auf die Region in der sie tätig sind.

So hatten Teilnehmer:innen in Südwestdeutschland eine etwas bessere Kenntnis über Q‑Fieber als deren Kolleg:innen in Nordostdeutschland. Um die vorhandenen Wissenslücken effektiv zu schließen, wurden Informationsquellen, wie die direkte Kommunikation zwischen den Stakeholdern sowie frei zugängliche Fachpublikationen und Seminare, als besonders effektiv identifiziert. Diese Informationsquellen sollten dabei einen interdisziplinären Ansatz verfolgen, um den Grundstein für Kooperationen zwischen Human- und Veterinärmediziner:innen zu legen und diese Stakeholder für die Stärken der jeweils anderen Stakeholdergruppen zu sensibilisieren. Im Rahmen des Q-GAPS‑Projekt wurde bereits damit begonnen, die Ergebnisse der Stakeholderanalyse umzusetzen, um ein stärkeres Bewusstsein für Q‑Fieber zu generieren und Wissenslücken zu schließen.

Diese Zusammenfassung wurde aus dem Englischen übersetzt.

Quelle: PLoS ONE17(3): e0264629

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