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Q-Fieber-Expertise von Human- und Veterinärmediziner:innen in Deutschland – Eine Stakeholderanalyse über Wissenslücken

Q-Fieber ist eine durch den Erreger Coxiella burnetii verursachte Zoonose. In Deutschland sind kleine Wiederkäuer (Schafe und Ziegen), die den Erreger ausscheiden, die häufigste Quelle für humane Infektionen. Beim Menschen kann Q-Fieber asymptomatisch oder mit unspezifischen Symptomen verlaufen. Jedoch ist auch ein schwerer Krankheitsverlauf möglich, der zum Tod führen kann. Q-Fieber ist bei kleinen Wiederkäuern gewöhnlich asymptomatisch, jedoch sind auch Reproduktionsstörungen im Zusammenhang mit Q‑Fieber möglich.

Um Menschen vor Q-Fieber zu schützen, ist es wichtig, dass Human- und Veterinärmediziner:innen (in der Praxis/im öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesen) ein umfassendes Wissen über die Diagnose, die Kontrolle und die Prävention sowie über das zoonotische Potential von Q‑Fieber haben. In dieser Stakeholderanalyse wurde daher die Q-Fieber-Expertise von Human- und Veterinärmediziner:innen in Deutschland untersucht und evaluiert, wie identifizierte Wissenslücken am besten gefüllt werden können.

Zu diesem Zweck wurden eine Online‑Umfrage und zwei Fokus-Gruppen, mit 836 bzw. 18 Teilnehmer:innen, durchgeführt. Als Wissenslücke konnte ein mangelndes Bewusstsein für Q‑Fieber, insbesondere bei Humanmediziner:innen, identifiziert werden. Außerdem fehlt den Kolleg:innen, die bereits von Q-Fieber gehört haben, oftmals das notwendige Wissen, um diese Zoonose erfolgreich diagnostizieren, kontrollieren bzw. verhindern zu können. Zudem gibt es Unterschiede zwischen den Wissenslücken der Teilnehmer:innen in Bezug auf ihre Tätigkeit in der Praxis vs. im öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesen sowie in Bezug auf die Region in der sie tätig sind.

So hatten Teilnehmer:innen in Südwestdeutschland eine etwas bessere Kenntnis über Q‑Fieber als deren Kolleg:innen in Nordostdeutschland. Um die vorhandenen Wissenslücken effektiv zu schließen, wurden Informationsquellen, wie die direkte Kommunikation zwischen den Stakeholdern sowie frei zugängliche Fachpublikationen und Seminare, als besonders effektiv identifiziert. Diese Informationsquellen sollten dabei einen interdisziplinären Ansatz verfolgen, um den Grundstein für Kooperationen zwischen Human- und Veterinärmediziner:innen zu legen und diese Stakeholder für die Stärken der jeweils anderen Stakeholdergruppen zu sensibilisieren. Im Rahmen des Q-GAPS‑Projekt wurde bereits damit begonnen, die Ergebnisse der Stakeholderanalyse umzusetzen, um ein stärkeres Bewusstsein für Q‑Fieber zu generieren und Wissenslücken zu schließen.

Diese Zusammenfassung wurde aus dem Englischen übersetzt.

Quelle: PLoS ONE17(3): e0264629

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